Dieser Artikel erschien am Dienstag, den 13. Februar 2007 in der Kaiserslauterer Lokalausgabe der RHEINPFALZ ("Pfälzische Volkszeitung") und wird hier mit freundlicher Genehmigung des Autors Gerhard Dürnberger veröffentlicht.
„Krokodile" können früher ins Wasser
Sportausschuss und Vereine bringen Kritik im Monte-Mare vor - Umgehend Verbesserungen zugesagt
Der Sportausschuss und Vertreter von Kaiserslauterer Vereinen waren gestern im Freizeitbad Monte-Mare und haben Probleme angesprochen, insbesondere im Umkleidebereich. Dort hat sich die Situation in den letzten Monaten bereits verbessert und die Badleitung sagte weitere Verbesserungen zu.
Früher gab es in dem Bad zwei Sammelumkleidekabinen für Schulkinder und Vereine, die wurden dem Saunabereich zugeschlagen. Dafür wurde eine der Behindertenumkleidekabinen zur Sammelumkleide umgebaut. Das genüge jedoch nicht, wichtig seien zwei Räume, einer für Jungs und einer für Mädchen, betonten insbesondere Vertreter des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs (KSK). Nach den Worten von Mirko Obradovic, sportlicher Leiter des KSK, reicht es nicht aus, dass sich die Kinder in den normalen Umkleidekabinen umziehen können, wichtig sei ein separater Raum, in dem man sie beisammen halten könne. Die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Leppla regte überdies Bänke an, auf denen sich kleine Kinder umziehen können. Sie hatte Fotos dabei, auf denen kleine Kinder zu sehen sind, die auf dem Boden sitzen und sich umziehen, das seien untragbare Zustände, monierte Leppla.
Badleiter Holger Samuelsen und Patrick Doll, Assistent der Geschäftsleitung von Monte-Mare, sagten umgehend eine Verbesserung zu. Man werde an einer Ecke des Umkleidebereichs zwei Türen einbauen, dadurch entstehe ein zweiter Sammelraum, sagte Doll. Nach den Worten von Samuelsen wird auch geprüft und ausgemessen, wie Bänke aufgestellt werden können. „Wir werden auch hier eine Lösung finden", sagte der Badleiter.
Doll erklärte weiter, mittlerweile hätten Schulklassen und Vereine Zugang zu 700 Schließfächern in der Umkleide. Früher habe es lediglich 96 spezielle Spinde für Schulkinder und Vereine gegeben, und das noch auf engstem Raum. Möglich wurde der Zugang zu 700 Schließfächern laut Samuelsen durch die Umstellung auf ein Coin-System. Schüler bekämen jetzt einen Coin, der in alle Umkleideschränke passe, das Bad habe hierfür 20.000 Euro investiert.
Obradovic erklärte gegenüber der RHEINPFALZ, durch den einen Sammelumkleideraum habe sich die Situation verbessert, wenn der zweite komme, sei der Verein mit der Situation in der Umkleide zunächst zufrieden. Dann müsse man sehen, ob alles funktioniert. Er sprach allerdings auch die Rutschgefahr im Sportbecken an. Dort hätten sich zwei Kinder seit Herbst verletzt und Platzwunden davongetragen, jede Woche stürze ein Kind. Er regte an, die Matten, die teilweise verlegt sind, vollständig um den Beckenrand zu ziehen.
Doll sagte dazu, Monte-Mare habe die Rutschhemmung der Fliesen im Sportbad durch ein Gutachten prüfen lassen, sie sei doppelt so hoch als gefordert. Dennoch überlege man, Bereiche noch mal zu überfliesen.
Obradovic sprach einen weiteren Punkt an: die „Krokodile", die Wasserballer des KSK. Die trügen von Januar bis April ihre Auswärtsspiele aus, seien von Mai bis Juli im Warmfreibad und müssten lediglich drei, vier Partien pro Jahr im Monte-Mare austragen. Möglich sei dies allerdings nur sonntags um 8 beziehungsweise 8.30 Uhr oder samstags um 22 Uhr. Die frühen Anwurfzeiten hätten dazu geführt, dass sich Gastmannschaften mit weiter Anreise weigerten, die Spiele in Kaiserslautern auszutragen.
Monte-Mare reagierte auch darauf. Samuelsen erklärte gegenüber der RHEINPFALZ, die Wasserballer könnten künftig ihre Spiele samstags um 20 beziehungsweise 20.30 Uhr austragen.
Zu der Kritik, dass der Aufzug im Bad seit längerer Zeit nicht funktioniert und Behinderte deshalb ins Landstuhler Bad fahren müssen, sagte Doll, der Aufzug sei wegen eines Wasserschadens ausgefallen. Es habe ein aufwändiges Beweissicherungsverfahren gegeben, deshalb sei er seit über einem Jahr nicht in Betrieb. Aber die Reparatur laufe. Doll schätzt, dass der Aufzug in zwei bis drei Wochen wieder geht. (dür)