Krokodile sind Oberliga-Meister!!!

8:7 gegen WSV Ludwigshafen II beschert erstmaligen Titelgewinn

Die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs haben es geschafft! Dank eines 8:7 (0:1/6:3/2:1/0:2) Erfolges beim Tabellenzweiten WSV Vorwärts Ludwigshafen II sicherten sich die Krokodile erstmals in der Vereinsgeschichte die Meisterschaft in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

Als am Dienstag Abend um 20:51 Uhr der Schlusspfiff im Freibad Willersinnweiher ertönte, kannte der Jubel bei den Krokodilen keine Grenzen. Und so bekam nicht nur Spielertrainer Florian Schweiker standesgemäß in voller Montur seine verdiente Abkühlung, viel mehr fanden sich darüber hinaus noch weitere Lauterer stärker bekleidet als gewollt im Wasser wieder. Bis der zwölfte Sieg im dreizehnten Saisonspiel feststand, hatte der KSK allerdings 32 Minuten lang Schwerstarbeit zu leisten. Denn dass die Zweitliga-Reserve des WSV Ludwigshafen mit aller Macht ihre letzte Chance auf den Titel nutzen wollte, machte sie von Beginn an deutlich. Nach nicht einmal 100 Sekunden standen bereits zwei Hinausstellungen gegen die Lauterer zu buche – die Unterzahlspiele konnte man allerdings unbeschadet überstehen. Im Folgenden entwickelte sich im ungewohnt großen Ludwigshafener Becken eine schwimmintensive und spannende Partie, der allerdings das Salz in der Suppe in Form von Toren zunächst fehlte. Erst in der siebten Spielminute gelang den Gastgebern der erste und einzige Treffer des Viertels, sodass die Krokodile mit einem 0:1 Rückstand in die Pause gehen mussten.

Der zweite Spielabschnitt sollte die recht zahlreichen Zuschauer dann jedoch entschädigen, denn plötzlich gab es im Minutentakt Grund zum Jubeln. Nicht unbedingt auf WSV-Seite, denn die Ludwigshafener haderten nun mehrfach mit den Schiedsrichtern, da man sich gleich bei drei Gegentreffern ungerecht behandelt fühlte. So fiel das 1:1 durch einen Distanzwurf von Dirk Feddeck nur deswegen, weil der Torhüter der Gastgeber eine Hinausstellung wegen Meckerns quittierte. Nach der erneuten Führung der Hausherren gab es dann die nächste strittige Entscheidung, als einem Treffer von Ulf Feddeck zunächst wegen angeblich abgelaufener Angriffszeit die Anerkennung verweigert wurde. Beim Nachprüfen stellte man jedoch fest, dass auf der maßgeblichen Hauptuhr noch drei Sekunden übrig waren, weswegen das 2:2 dann doch zählte. Das Lauterer 3:2 durch Stefan Stranz entfachte zur Abwechslung mal keine Diskussionen, dafür sorgte Dirk Feddecks 4:2 für um so mehr Aufregung, da Ludwigshafen den Lauterer Youngster beim direkten Ausführen eines Freiwurfs innerhalb des Fünfmeterraumes wähnte. Die Unparteiischen hatten - durchaus etwas glücklich für den KSK - den Tatort von Foul und Freiwurf allerdings knapp hinter der Fünfmeterlinie gesehen und somit auf Tor entschieden. Der WSV konnte zwar bereits im direkten Gegenzug verkürzen, doch innerhalb von knapp 30 Sekunden machte Dirk Feddeck - wie schon am vergangenen Sonntag - den zweiten Spielabschnitt wieder zu „seinem Viertel“, indem er mit seinen Treffern Nummer drei und vier für das 6:3 aus Sicht des KSK sorgte. Der vierte Gegentreffer, den man kurz vor dem Seitenwechsel noch hinnehmen musste, änderte nichts an der leichten Euphorie, die in der Halbzeitpause im Lager der Krokodile aufkam.

Dass dies etwas verfrüht war, sollte sich im dritten Viertel schnell herausstellen, denn Ludwigshafen agierte fortan mit einer Pressdeckung über das ganze Feld, mit der die Lauterer zunächst nicht zurecht kamen. Die Folge war der Anschlusstreffer des WSV zum 5:6. Die Partie stand wieder auf des Messers Schneide, wurde nun aber vor allem erneut von konsequent arbeitenden Abwehrreihen dominiert. Erst als sich die Krokodile gegen Ende des Viertels wieder ihrer Stärken besannen und ihre leichte schwimmerische Überlegenheit ausspielten, kamen sie zu klaren Möglichkeiten, die sie durch Martin Ramthun (in Überzahl) und Stranz zweimal nutzen konnten. Doch auch diese 8:5 Führung, mit der man in die letzte Pause ging, sollte noch nicht die Entscheidung sein.

Denn obwohl sich die Krokodile im Schlussabschnitt etliche große Chancen erspielten und nach Kontern immer wieder zu guten Einschussmöglichkeiten kamen, wollte ihnen in den kompletten acht Minuten kein weiterer Treffer mehr gelingen. Statt dessen hatte man gegen den starken Ludwigshafener Center, der insgesamt fünf Tore erzielte, noch zweimal das Nachsehen und musste 120 Sekunden vor dem Ende erneut den Anschlusstreffer hinnehmen (7:8). Trotz nun offensichtlich aufkommender Nervosität hielt die KSK-Abwehr weiteren Angriffen jedoch Stand, ehe den Ludwigshafenern in der Schlussminute ein weiteres Überzahlspiel zugesprochen wurde. Doch auch dies wurde in gemeinschaftlicher Arbeit von den Krokodilen gemeistert – die Feier konnte beginnen.

„Wir haben es aus eigener Kraft geschafft und waren nicht auf fremde Hilfe angewiesen – es ist die Belohnung für eine ganz starke Saison, in der vor allem der Teamgeist eine große Rolle gespielt hat“, gab der überglückliche Coach Schweiker hinterher zu Protokoll. Auch die Ludwigshafener, die als Zweitplatzierter vier Punkte Rückstand auf den KSK vorweisen und als erste Gratulanten bereit standen, zollten den Krokodilen neidlos Anerkennung für einen verdienten Titelgewinn. Für Oldie Martin Ramthun, der am Dienstag nach mehr als 20 Jahren sein letztes Spiel für die Lauterer bestritt, schließt sich nun der Kreis: Ihre bis dato letzte Meisterschaft (damals allerdings noch in der untergeordneten Verbandsliga Rheinland-Pfalz) errangen die Krokodile in der Saison 1991/1992 - die erste, in der Martin Ramthun komplett für den KSK im Einsatz war.

Ganz zu Ende ist die Saison für die Lauterer allerdings noch nicht. Die zweite Mannschaft muss am kommenden Mittwoch noch beim SSV Trier antreten und Anfang September findet (ebenfalls in Trier) das „Final Four“ im südwestdeutschen Pokal statt. Hier wird der KSK im Halbfinale auf den derzeitigen Vorletzten der Oberliga-Platzierungsrunde, die SG Neunkirchen Homburg, treffen. (sts)

So spielten sie: Frank Dick (Tor), Ulf Feddeck (1 Treffer), Helmut Lehmann, Stefan Raspudic, Florian Schweiker, Bernd Feddeck, Martin Ramthun (1), Melanie Keller, Stefan Stranz (2), Frederik Ramthun, Sasa Galijasevic, Dirk Feddeck (4)